Wie geht es weiter mit den US-Zollverhandlungen?

Während sich die Aufmerksamkeit oft auf die Zollbeziehungen zwischen den USA und China oder die Stabilität konzentriert, die durch das Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada (USMCA) geboten wird, entfaltet sich ein neues Kapitel der globalen Handelsdiskussionen.
Am 2. April 2025 berief sich die US-Regierung auf den International Emergency Economic Powers Act (IEEPA), um gegenseitige Zölle auf Importe aus Ländern auf der ganzen Welt anzukündigen und damit die Voraussetzungen für eine schnelle Verhandlungsrunde zu schaffen. Die länderspezifischen Sätze wurden in der Folge auf pauschale 10 % gesenkt, mit Ausnahme von China, während diese Verhandlungen stattfinden.
Drei Gleise, ein Ziel: Tarifliche Neuausrichtung
Die Vereinigten Staaten scheinen ihre globalen Handelsbeziehungen nun auf drei getrennten Wegen anzugehen:
- Kanada und Mexiko bleiben kurzfristig relativ stabil. Im Rahmen von USMCA werden die meisten zertifizierten Frachten weiterhin zollfrei abgewickelt, und es werden keine unmittelbaren Änderungen erwartet.
- China, nach wie vor der volatilste und komplexeste Handelspartner, befindet sich auf einem eigenen und höchst unvorhersehbaren Weg.
- Für den Rest der Welt scheinen die wichtigsten Handelspartner wie Japan, Korea, Vietnam, die EU, das Vereinigte Königreich und Indien Vorrang zu haben.
Was Sie von diesen Vorträgen erwarten können
Anstelle von umfassenden Freihandelsabkommen wird erwartet, dass diese Verhandlungen zu begrenzten, aber strategischen Verpflichtungen führen werden, ähnlich wie das "Phase-1"-Abkommen, das 2020 mit China geschlossen wurde. Die Länder können sich darauf einigen, mehr US-Waren zu kaufen, bestimmte Handelsbarrieren abzubauen oder in die US-Industrie zu investieren, im Gegenzug für die Aussetzung oder Aufhebung der gegenseitigen Zölle, die derzeit im Rahmen des IEEPA auf 10 % (für China höher) festgelegt sind.
Zeitplan und Ausblick für die Tarife
Der US-Handelsbeauftragte (USTR) hat ein beschleunigtes Verfahren eingeleitet, um in der ersten Maihälfte bilaterale Gespräche mit vielen dieser Länder zu führen. Es wird erwartet, dass auf diese ersten Treffen eine zweite Runde folgen wird, um die Verpflichtungen abzuschließen. Für viele Länder besteht das Ziel darin, bis zum 8. Juli 2025 eine Einigung zu erzielen, dem letzten Tag vor Ablauf der aktuellen 90-tägigen Pause bei den höheren gegenseitigen Zöllen.
Die ersten formellen Ankündigungen mit Ländern wie Korea, Vietnam, Japan, der EU, dem Vereinigten Königreich oder Indien werden wahrscheinlich Ende Mai oder Anfang Juni bekannt gegeben. Bis dahin ist eine öffentliche Kommentierung des Fortschritts dieser Gespräche wahrscheinlich, solange die Details noch geprüft werden.